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Neuroblastom

Neue Behandlungsmethoden steigern Überlebenschancen

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Forscher:innen der MedUni Wien, der St. Anna Kinderkrebsforschung und der Eberhard Karls Universität Tübingen haben eine vielversprechende Studie veröffentlicht, die zeigt, dass eine Immuntherapie nach einer Stammzelltransplantation die Bekämpfung bestimmter Neuroblastome bei Kindern nachhaltig verbessert. Ein Neuroblastom ist ein bösartiger Tumor des Nervensystems, der vor allem Kleinkinder bis 6 Jahre betrifft. Als eine der häufigsten kindlichen Krebserkrankungen ist das Neuroblastom leider häufig mit ungünstigen Prognosen verbunden. Vor allem bei Rezidiven (=Rückfällen) sinken die Heilungschancen.

Die neue Studie, die auch im Journal of Clinical Oncology veröffentlicht wurde, macht Hoffnung. Die Stammzellen eines Elternteils werden transplantiert, um den erkrankten Kindern ein neues Immunsystem zu verleihen, das besonders gut auf Immuntherapien anspricht. Die Ergebnisse zeigen einen langfristigen Rückgang der Tumore, wenn eine Immuntherapie nach der Transplantation durchgeführt wird.

Die Studie verzeichnet eine Überlebensrate von über 50 Prozent bei den untersuchten Patient:innen nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von etwa acht Jahren. Im Vergleich dazu betrug die Überlebensrate in einer früheren Studie, in der keine Immuntherapie nach der Stammzelltransplantation durchgeführt wurde, nur 23 Prozent. Die Immuntherapie mit Dinutuximab beta, einem Antikörper, der an Tumorzellen bindet, zeigt besonders gute Ergebnisse, wenn vorher Stammzellen transplantiert werden, da dies das Immunsystem erneuert und die Reaktion auf die Immuntherapie verbessert.

Die Forscher:innen betonen, dass die Ergebnisse vielversprechend sind, keine unerwarteten Nebenwirkungen aufgetreten sind und das Risiko von Angriffen der transplantierten Zellen auf gesundes Gewebe gering war. Sie hoffen auf weitere Forschungen, um die Erkenntnisse zu festigen und den Therapieansatz weiter zu entwickeln.

Quelle: Kinderkrebs: „Neues“ Immunsystem spricht besser auf Therapie an (meduniwien.ac.at)