© Tobias de St. Julien

Mut-Perlen

Die Behandlung krebskranker Kinder und Jugendlicher ist langwierig und für die jungen PatientInnen sehr anstrengend und belastend. Das Konzept der Mut-Perlen ist ein bewährtes Belohnungssystem für die gesamte Behandlungszeit: Für jeden Eingriff und jede Behandlungsprozedur bekommen die PatientInnen eine spezielle Perle, die diesen bestimmten Eingriff oder diese bestimmte Untersuchung symbolisiert.

Die Perlen werden dabei auf eine lange Schnur aufgefädelt. So entsteht eine für jeden Patienten/jede Patientin individuelle Kette.

Jede Perle ist eine kleine Belohnung auf dem Weg durch die Behandlung. Zusammen zeigen sie, was schon bewältigt wurde. Wenn die Kinder und Jugendlichen vom „Sammelfieber“ gepackt sind, freuen sie sich schon auf die nächsten Perlen und damit bekommt der jeweilige Eingriff einen anderen, nicht mehr ganz so bedrohlichen Stellenwert.

Gleichzeitig haben die jungen PatientInnen einen viel besseren Einblick die medizinischen Abläufe. Die verschiedenen Eingriffe werden „sichtbar“, jeder/jede kann anhand der Kette „lesen“, an welcher Stelle der Therapie der/die einzelne PatientIn gerade ist, und Eltern können ihre Kinder anhand der Perlen besser auf die kommenden Notwendigkeiten vorbereiten.

Anhand der Perlen können die Kinder und Jugendlichen ihren Eltern, Großeltern, Geschwistern und FreundInnen erklären, was sie schon hinter sich haben – und verdeutlichen, was noch zu erwarten ist.

Viele PatientInnen heben ihre Kette noch lange nach Abschluss der Behandlung auf, verwahren sie wie einen Schatz oder dekorieren damit ihr Zimmer.

Die Mut-Perlen-Kette startet mit einer langen Schnur, die mehrere Perlen hat: eine Perle mit einem Anker, dem Symbol für Hoffnung, sowie Buchstabenperlen für den eigenen Namen. Von da an entwickelt sich jede Kette unterschiedlich: Jede Perle hat ihre Bedeutung und steht für eine bestimmt Intervention. Sowohl auf der Station als auch in der Ambulanz werden die Perlen vergeben.

Wenn das Kind einmal zwischendurch in einem anderen Krankenhaus versorgt wurde, kann es vom Pflegepersonal die fehlenden Perlen später ausgehändigt bekommen.

Die Mut-Perlen-Kette ist ein Projekt der Österreichischen Kinder-Krebs-Hilfe und wird in Kooperation mit den Kinder-Krebs-Hilfe Landesvereinen und den onkologischen Abteilungen durchgeführt. Derzeit gibt es das Mut-Perlen-Projekt auf den kinderonkologischen Stationen des LKH Salzburg und der Universitätsklinik für Kinderheilkunde Innsbruck, der Neuropädiatrischen Abteilung des AKH Wien, in der Kepler-Universitätsklinik Linz und im St. Anna Kinderspital in Wien.

 

Nähere Informationen:

Österreichische Kinder-Krebs-Hilfe
Borschkegasse 1/7, 1090 Wien
Tel: 01/402 88 99
E-Mail: hilfe@kinderkrebshilfe.at

Die Mut-Perlen sind aus toxisch freiem Fimo-Ton und jede Perle ist in Handarbeit gefertigt. Die Perlen sind nicht im Handel erhältlich. Geistiges Eigentum und Urheberrechte der Mut-Perlen liegen beim Niederländischen Verein „Vereniging Kinderkanker Nederland“, www.https://www.kinderkankernederland.nl/.